„Der Flughafen kommt!“

Magazin / Kolumnen

von Dr. Rainer Zitelmann

Ich fliege etwa drei oder vier Mal in der Woche. Und deshalb habe ich mich persönlich gefreut, dass die Eröffnung des neuen Flughafens immer wieder verschoben wurde. Denn die Schließung des Flughafens Tegel würde für mich bedeuten, dass ich jeden Morgen 45 Minuten früher aufstehen muss und dass sich meine Taxikosten verdoppeln. Ich war schon auf sehr vielen Flughäfen der Welt – aber Tegel ist der beste Flughafen überhaupt. Ich bin von meinem Büro in Nähe des Kudamms in 15 Minuten am Flughafen und dann in zwei Minuten am Gate. Nicht wie in München, wo ich manchmal eine Stunde mit dem Taxi unterwegs bin und dann noch einmal 20 Minuten im Flughafen laufen darf. Doch trotz dieser persönlichen Freude darüber, dass ich Tegel weiter nutzen kann, ärgere ich mich natürlich als Steuerzahler und als Berliner über das Desaster, das die Verzögerung des neuen Flughafens bedeutet. Für mich ist das wieder einmal eine Bestätigung dafür, was passiert, wenn man das Wirtschaften Politikern und Beamten überlässt.

In den vergangenen Monaten höre ich immer wieder die Meinung, dass der Flughafen Schönefeld vielleicht niemals kommen werde. Das ist Unsinn. Natürlich wird er früher oder später eröffnet werden. Und weitsichtige Immobilieninvestoren stellen sich daher vernünftigerweise jetzt schon darauf ein.

Ekkehard Streletzki, der Besitzer des erfolgreichsten und mit 1.125 Zimmern auch größten Hotels Deutschlands, des Estrel in Neukölln, hatte das Hotel einst gebaut, weil ihm Eberhard Diepgen, damals Regierender Bürgermeister Berlins, versprochen hatte, spätestens 1996/1997 werde der neue Berliner Großflughafen eröffnet. Dass es etwa zwanzig Jahre länger dauern würde, hatte seinerzeit niemand geahnt. Streletzki hat jetzt bekannt gegeben, dass er dort einen weiteren Hotelanbau mit zusätzlichen 800 Zimmern plant und das Kongresszentrum erweitern wird – auch in Erwartung des Flughafens.

Erinnern Sie sich noch an den Filmklassiker von Sergio Leone, „Spiel mir das Lied vom Tod“? Ein cleverer Ire kaufte mitten in der Wüste ein Stück Land, das er „Sweetwater“ nannte. Alle lachten ihn aus, niemand verstand ihn. Er wusste aber, dass dort einmal die Eisenbahn entlang fahren würde und dass dann das Stück Land einen immensen Wert haben würde. Weitsichtige Investoren bauen heute Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Adlershof – so wie Rolf Lechner von immexa, Dr. Michael Held von Terragon und die Münchner Baywobau. Wer jetzt dort kauft oder langfristig mietet, solange der Flughafen noch NICHT eingepreist ist, wird seine Entscheidung später ganz bestimmt nicht bereuen.

Obwohl es mir als Vielflieger leid tut, wenn der neue Flughafen eröffnet wird – unsere Stadt wird dadurch weiter an Attraktivität gewinnen. Weil viele den Glauben daran verloren haben, dass der Flughafen kommt und niemand weiß, wann das tatsächlich sein wird, sind die Preise für Grundstücke und Immobilien in den Bereichen, die später vom Flughafen profitieren werden, jetzt noch erschwinglich. Der Flughafen ist eben noch nicht „eingepreist“.

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