Ortsteilporträt Lichtenberg

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Lichtenberg: Grüner Randbezirk mit Charakter

Die Ortsteile des Bezirks Lichtenberg entstanden wie die meisten anderen Stadtteile Berlins aus Dörfern, die um das 13. Jahrhundert gegründet wurden. Damals lagen diese noch weit voneinander entfernt, heute erinnert nur der eine oder andere alte Dorfkern, z. B. in Alt-Lichtenberg, noch an die Anfänge Berlins. So unterschiedlich, wie die Ortsteile damals waren, sind sie teilweise auch heute noch.

Stadt, Land, Lichtenberg

In Lichtenberg ist ein breites Spektrum an historisch gewachsenen Stadtteilen zu finden. Karlshorst beispielsweise avancierte dank seines Bahnhofs am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zu einem beliebten Vorort. Es entstanden Villen im heutigen Prinzenviertel, das als das „Dahlem des Ostens“ bezeichnet wurde. Zählt man heute die Einwohner von Malchow, dann ist der Ortsteil mit seinen 560 Einwohnern der kleinste in Berlin. Er ist jedoch auch einer der wasserreichsten und bietet mehrere Seen, in denen sogar geangelt werden darf. Mit mehr als 15.000 Einwohnern pro Quadratkilometer dicht besiedelt ist dagegen Fennpfuhl, das ganz im Westen von Lichtenberg liegt und an Prenzlauer Berg grenzt. Ein Ort mit dunkler Vergangenheit ist die Gedenkstätte Berlin- Hohenschönhausen, die sich in der ehemaligen Zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen befindet. Ein historischer Ort, der weit positiver konnotiert ist, ist das ehemalige Rittergut Falkenberg im gleichnamigen Ortsteil. Es war ab 1791 im Besitz von Marie-Elisabeth von Humboldt, der Mutter von Wilhelm und Alexander von Humboldt, den Namensgebern der gleichnamigen Universität zu Berlin. 1875 erwarb die Stadt Berlin das Gut, und die umliegenden Felder wurden Teil der Berliner Rieselfelder zur Klärung des Abwassers. Architektonisch sehr vielfältig ist der Ortsteil Wartenberg. Neben Hochhäusern in Plattenbauweise finden sich neu errichtete Einfamilienhäuser und im Dorfkern alte Bauernhöfe. Im Norden Wartenbergs liegt der Landschaftspark Wartenberger Feldmark, der die Grenze zu Brandenburg markiert. Lichtenberg hat jedoch noch mehr grüne Ecken und einige tierische Überraschungen zu bieten.

Landschaftspark und Tierpark

Im Landschaftspark Herzberge, der genau in der Mitte Lichtenbergs liegt, sorgen Rauwollige Pommersche Landschafe für die Pflege der Wiese auf dem 20 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet. Hier ist ebenso Raum für ausgiebige Spaziergänge wie im Tierpark Berlin. Der entstand 1955 nach der Teilung Deutschlands auf dem Gelände rund um das Schloss Friedrichsfelde, das heute saniert ist und besichtigt werden kann. Da der Zoologische Garten und das Aquarium in West-Berlin lagen, wünschten sich die Menschen im damaligen Ost-Berlin ein zoologisches Pendant. Mit seiner heutigen Fläche von 160 Hektar ist der Tierpark der größte Landschaftstiergarten Europas und beherbergt rund 7.500 Tiere in 900 Arten. Geschäftig geht es aber nicht nur im Tierpark zu, sondern auch an den Renntagen im Pferdesportpark Berlin-Karlshorst. Hier finden regelmäßig Trabrennen statt. Wissen und Menschen in Bewegung Ihre grauen Zellen auf Trab bringen die rund 13.000 Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Berlin. Bei rund 70 Studiengängen aus den Bereichen Technik, Informatik, Wirtschaft, Kultur und Gestaltung ist die Auswahl groß. Darüber hinaus befindet sich im Bezirk auch ein Ableger der Hochschule für Wirtschaft und Recht HWR Berlin, der auf dem Campus Lichtenberg unter anderem die Fachbereiche Duales Studium und Allgemeine Verwaltung sowie das Fernstudieninstitut beherbergt. Höchstleistungen erbringen aber nicht nur die Studierenden, sondern auch die Sportler des Olympiastützpunktes im Sportforum Berlin in Alt-Hohenschönhausen. Hier trainieren rund 500 Athleten in Sportarten wie Beachvolleyball, Leichtathletik, Eiskunstlauf, Judo, Schwimmen, Turnen und Volleyball. Außerdem sind im Sportforum rund 20 Vereine beheimatet, darunter die EHC Eisbären Juniors, der BFC Dynamo und der SC Dynamo.

Große Architektur und kleiner Maßstab

Das Mies van der Rohe Haus am Obersee in Alt-Hohenschönhausen wurde 1932 von dem bekannten Architekten selbst für den Druckereibesitzer Karl Lemke entworfen und ist das letzte Wohnhaus in Europa, das er vor seiner Emigration in die Vereinigten Staaten realisierte. Die wandgroßen Terrassenfenster öffnen sich zur Parklandschaft rund um den Obersee und symbolisieren somit die Verbindung von Mensch und Natur. Das Haus bildet eine Einheit aus Architektur, Natur und Kunst. Dazu tragen auch zahlreiche Ausstellungen bei, die mit ihrer Kunst die besondere Atmosphäre des Hauses unterstreichen. Architektur im etwas kleineren Maßstab bietet der Modellpark Berlin-Brandenburg ganz im Süden Lichtenbergs. Im Maßstab 1:25 werden sowohl Gebäude als auch charakteristische Landschaftsteile von Berlin und Brandenburg nachgebildet, wie z. B. das Pergamonmuseum, das Rathaus Lichtenberg, das Schloss Rheinsberg oder auch das Kloster Neuzelle. Der Modellpark gibt nicht nur einem breiten Publikum einen Überblick über Bauwerke der Region, sondern bietet durch qualitativ hochwertigen Modellbau Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit, einer Tätigkeit nachzugehen, und schafft somit Arbeitsplätze. Vom Modellpark zum S-Bahnhof Karlshorst sind es gut zwanzig Minuten zu Fuß und von dort aus nur drei Stationen bis zum Ostkreuz und dem S-Bahn-Ring.



Mieten und Kaufen in Lichtenberg

Lichtenberg liegt außerhalb des S-Bahn-Rings, deshalb sind die Mieten hier im Mittel (7,98 Euro pro Quadratmeter) etwas niedriger als im Berliner Durchschnitt (8,55 Euro pro Quadratmeter). Die Nähe zum Stadtzentrum und zu den angesagten Vierteln in Friedrichshain und Prenzlauer Berg macht sich jedoch auch bei den Mieten bemerkbar. Sie sind in den angrenzenden Gebieten in den vergangenen Jahren stärker gestiegen, denn immer mehr Mieter weichen vom teuren Zentrum in die angrenzenden Gebiete aus. In Rummelsburg (8,49 Euro pro Quadratmeter) und rund um den Stadtpark (8,29 Euro pro Quadratmeter) finden sich daher die im Schnitt höchsten Mieten innerhalb Lichtenbergs, nur übertroffen vom südlichsten Ortsteil Karlshorst mit seinen Villenvierteln. Die Durchschnittsmiete liegt mit 8,81 Euro pro Quadratmeter etwas über dem Berliner Durchschnitt, reicht im oberen Marktsegment mit 10,76 Euro pro Quadratmeter aber nicht an Rummelsburg (14,40 Euro pro Quadratmeter) und den Stadtpark (13,04 Euro pro Quadratmeter) heran. Im Norden und Osten des Bezirkes liegen die Mieten etwas niedriger. In den beinahe ländlichen Gegenden rund um Falkenberg und Wartenberg, die im Norden an den Brandenburger Landkreis Barnim grenzen, werden 6,01 Euro pro Quadratmeter bzw. 6,79 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Lichtenberg liegen mit Blick auf Berlin im Mittelfeld. Werden alle Marktsegmente betrachtet, belegt Lichtenberg mit einem Median von 2.432 Euro pro Quadratmeter den sechsten von zwölf Rängen. Am oberen Ende der Skala liegt nach wie vor Mitte mit 3.646 Euro pro Quadratmeter, am unteren Ende liegt Spandau mit 1.389 Euro pro Quadratmeter. Die Kaufpreise in Lichtenberg haben sich im Vergleich zum vergangenen Jahr um 4,4 Prozent

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