Porträt: Zehlendorf
Grüner Südwesten
Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt der Ortsteil Zehlendorf im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Flankiert von den Ortsteilen Nikolaussee, Dahlem und Lichterfelde bildet Zehlendorf die geografische Mitte des Bezirks.
Zehlendorf im Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Bereits 1242 wurde der Ortsteil als „Cedelendorp“ in einem Kaufvertrag zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Wie es damals aussah, kann man heute im Museumsdorf Düppel erleben. Das Freilichtmuseum, in dem ein komplettes mittelalterliches Dorf originalgetreu nachgebaut wurde, liegt in einem Gebiet, das archäologischen Forschungen zufolge bereits im zwölften Jahrhundert besiedelt war. Es erlaubt den Besuchern einen Einblick in das Leben der Menschen im Mittelalter, inklusive Darbietungen mittelalterlicher Handwerkskunst. Das Museumsdorf Düppel ist dabei mehr als eine Touristenattraktion, es ist auch als Zentrum für experimentelle Archäologie international anerkannt.
Erholung in der Natur
Zehlendorf hat jedoch nicht nur für geschichtlich Interessierte etwas zu bieten. Naturliebhaber schätzen den Ortsteil wegen seiner vielen Grünflächen. Schon ein Blick auf die Landkarte zeigt: In Zehlendorf findet man Natur pur. Mit dem Schlachtensee, der Krummen Lanke und dem Fenngraben liegen gleich drei bekannte Berliner Seen innerhalb der Grenzen des Ortsteils. Parks wie der Fischtalpark und der Schweizerhofpark ergänzen die Seen um ruhige Grünflächen. Die ruhige und idyllische Lage macht Zehlendorf als Wohnort besonders attraktiv. Der Ortsteil ist als beschauliche Wohngegend vor allem bei älteren Menschen und jungen Familien beliebt. Das Konsumangebot in den Straßen Zehlendorfs besteht überwiegend aus Apotheken, Optikern, Banken, eher konservativen Cafés und Lebensmitteleinzelhändlern.
Zehlendorf bloggt
Um sich über Neuigkeiten und das Leben in ihrem Ortsteil auszutauschen, können die Zehlendorfer den Zehlendorf-Blog nutzen, eine Plattform, die der TAGESSPIEGEL in seinem Internet-auftritt zur Verfügung stellt. Hier erfährt der Leser zum Beispiel, wie die Zehlendorfer Suppenküche Obdach-losen über den Winter hilft, wie die Eltern-Theater-AG der Waldschule Gerdes ihr Publikum begeistert und wie Sängerin Madonna ihr erstes Fitnessstudio in Zehlendorf eröffnete.
Einkommen und Kaufkraft auf Spitzenniveau
Zehlendorf ist einer der reichsten Ortsteile Berlins. So zählen Zehlendorf-Mitte und Zehlendorf-Südost zu den Gebieten mit den höchsten Einkommen und der höchsten Kaufkraft im gesamten Stadtgebiet. Mit durchschnittlich knapp 3.900 Euro pro Monat beziehungsweise rund 3.600 Euro pro Monat liegt die Kaufkraft je Haushalt in den genannten Gebieten dem GSW/CBRE WohnmarktReport zufolge deutlich über dem Berliner Durchschnitt von knapp 2.700 Euro pro Monat.
Hohe Eigentumsquote, steigende Mietpreise
Die hohe Kaufkraft dürfte einer der Gründe dafür sein, dass mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf häufig Luxuswohnungen und hohe Mieten assoziiert werden – vor allem Dahlem und Grunewald genießen durch ihren Ruf als Villenviertel einen gewissen Glamourfaktor. Dem Wohnmarkt-Report von GSW und CBRE zufolge übersteigen die Mieten in dem Bezirk teilweise deutlich die Mietpreise in anderen Gebieten Berlins. Das gilt auch für den Ortsteil Zehlendorf selbst. Die Kaltmieten in Zehlendorf lagen 2012 im Median zwischen 8,27 Euro je Quadratmeter und neun Euro je Quadratmeter. Zum Vergleich: Der Berliner Wert betrug 2012 7,50 Euro je Quadratmeter.
Wohnen im Einklang mit der Natur
Bei der Attraktivität Zehlendorfs als gehobenes Wohngebiet lässt die Nachfrage nach Wohnraum nicht lange auf sich warten. Um diese zu befriedigen, entstehen kreative Projekte, die die Naturnähe des Ortsteils in das Wohnkonzept zu integrieren versuchen. Eines von ihnen ist das Projekt CEDELIA, das HOCHTIEF Projektentwicklung und Kondor Wessels derzeit im Osten Zehlendorfs realisieren. Es steht unter dem Motto „Leben im Rhythmus der Jahreszeiten“ und möchte den künftigen Bewohnern ein besonders naturnahes Wohnerlebnis ermöglichen. Dabei entstehen 17 Gebäude mit circa 280 Miet- und Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe. Die Berliner Architekturbüros Hilmer & Sattler und Albrecht und nps tchoban voss haben zusammen mit der Landschaftsarchitektin Margret Benninghoff die Gebäude und Gartenanlagen geplant. Die Architektur wird von klaren Linien bestimmt – mit einer dezenten Farbgebung der Gebäude im Sinne des Jahreszeitenkonzepts. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2016 geplant.