Stadtteilporträt Schöneberg

Magazin / Aktuelles

Schöneberg: Glanzvolle Vergangenheit trifft hohen Freizeitwert

 

Der Ortsteil Schöneberg im Süden Berlins ist ein Stadtteil mit Geschichte: Einige berühmte Persön- lichkeiten lebten hier, darunter Hildegard Knef, Marlene Dietrich, Albert Einstein, Gottfried Benn, Marcel Reich-Ranicki, Helmut Newton, Billy Wilder und Iggy Pop. Das Straßenbild Schönebergs spiegelt die glanzvolle Vergangenheit des Stadtteils wider. Viele eindrucksvolle Altbauten bieten die passenden Wohnräume für jene, die in der Nähe des Kurfürstendamms mondän wohnen möchten. Gleichzeitig finden sich in Schöneberg auch viele Bauten klassischer Nachkriegsarchitektur, die auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich sind. Viele Parks und Grünflächen erlauben es den Anwohnern, die Seele baumeln zu lassen.

Von der Vorstadt zum gehobenen Ortsteil

 

Wie viele Stadtteile Berlins war auch Schöneberg lange Zeit eine eigenständige Stadt. Im frühen 13. Jahrhundert gegründet, wurde Schöneberg 1861 nach Berlin eingemeindet und bildete die „Schöneberger Vorstadt“. Nach der Reichsgründung stieg die Einwohnerzahl rasant, sodass 1919 bereits mehr als 175.000 Menschen in Schöneberg lebten. Die Eingemeindung nach Groß-Berlin erfolgte im Jahr 1920 – Schöneberg bildete zusammen mit dem benachbarten Friedenau den Verwaltungsbezirk Schöneberg. 2001 ging der Ortsbezirk zusammen mit Tempelhof in einem gemeinsamen Bezirk auf. Der Ortsteil lässt sich nicht nur anhand der Stadtgrenzen, sondern mit Blick auf das Mietniveau leicht vom benachbarten Tempelhof abgrenzen. Denn die Mieten in Schöneberg sind höher als in Tempelhof und liegen auch über dem Berliner Mittel von 8,02 Euro pro Quadratmeter. Im unteren Marktsegment liegen die Mieten in Schöneberg im Mittel bei 5,56 Euro pro Quadratmeter, im oberen Marktsegment bei rund 14,00 Euro pro Quadratmeter. Im Mittel werden in Tempelhof-Schöneberg 8,00 Euro pro Quadratmeter (6,5 Prozent mehr als 2012) aufgerufen. In allen Postleitzahlen-Gebieten des Ortsteils Schöneberg liegen die Mieten höher.

Teure Quartiere und preiswerte Lagen

Die teuerste Wohnlage ist das Quartier rund um den Viktoria-Luise-Platz. Durch seine Nähe zum Kurfürstendamm und dem KaDeWe sind die Wohnungen hier sehr begehrt. Hier dominieren geräumige Wohnungen in großzügiger Altbauarchitektur mit durchschnittlich 91 Quadratmeter Wohnfläche. Die Angebotsmieten liegen im Mittel bei zehn Euro pro Quadratmeter, im oberen Marktsegment bei bis zu 16,67 Euro pro Quadratmeter. Das hohe Durchschnittseinkommen pro Person von 3.185 Euro wird zu 36,3 Prozent in die Miete investiert. Das sind sechs Prozent mehr als noch vor drei Jahren. Höher liegt die Wohnkostenquote nur südlich des Bayerischen Platzes und des Rathauses Schöneberg. Sie beträgt dort 39,4 beziehungsweise 38 Prozent. Der Grund sind die im Vergleich zum Viktoria-Luise-Platz in etwa gleich hohen Mieten, aber mit 2.864 Euro pro Monat am Bayerischen Platz und 2.903 Euro pro Monat am Rathaus Schöneberg geringeren Einkommen. „Erschwingliches Wohnen“ ist jedoch auch in Schöneberg keine Utopie. Folgt man der Tauentzienstraße in Richtung Osten, stößt man auf die Gegend zwischen dem Nollendorfplatz und der Bülowstraße sowie dem U- und S-Bahnhof York- straße. Hier werden im Mittel Mieten von 8,77 Euro pro Quadratmeter und Monat aufgerufen. Die untere Grenze liegt bei 5,39 Euro pro Quadratmeter, die Spitzenmiete bei 16,67 Euro je Quadratmeter. Die Wohnungen sind mit durchschnittlich 54 Quadratmetern vergleichsweise klein. Die Wohnkostenquote beträgt, bedingt durch die hohe Kaufkraft von 2.954 Euro/Monat, 21,1 Prozent. Durch zunehmend einkommensstarke Mieter hat sich die Wohnkostenquote in den vergangenen drei Jahren um gut 3,5 Prozent reduziert.

Shoppen und Genießen in Schöneberg

Auch über die Jahre hinweg hat Schöneberg seinen Charme und seine Highlights erhalten. Der beliebteste Treffpunkt ist und bleibt der Wittenbergplatz. Er ist der ideale Ausgangspunkt für das ultimative Shoppingerlebnis auf der Tauentzienstraße und dem Kurfürstendamm. Die Institution am Platz ist das Kaufhaus des Westens („KaDeWe“), das 1907 eröffnete. Mit 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist es das zweitgrößte Kaufhaus Kontinentaleuropas. Die Feinschmeckeretage im sechsten Stock ist die zweitgrößte Lebensmittelabteilung eines Warenhauses weltweit und bietet alles, was das Gourmet-Herz begehrt. Hier finden sich Lebensmittel in großer Auswahl und höchster Qualität. Wer Zeit und Muße hat und etwas Geld mitbringt, kann gleich vor Ort an den Ständen und in den Bistros verschiedene Gerichte aus aller Welt verkosten.

 

„Jüdische Schweiz“ und „Rote Insel“

Schlendert man vom Wittenbergplatz über den Viktoria-Luise-Platz weiter nach Süden, stößt man auf das Bayerische Viertel. Die Gebäude sind mehrheitlich in Renaissance-Architektur erbaut und verleihen dem Straßenbild somit einen besonderen Charme. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nannte man das Bayerische Viertel aufgrund der zahlreichen jüdischen Einwohner auch „Jüdische Schweiz“. Die Zeit des Nationalsozialismus war auch für das Bayerische Viertel ein dunkles Kapitel. Es wurde in diesen Jahren ein Sinnbild für Ausgrenzung, Entrechtung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung. Auch an der Gebäudestruktur ging der Zweite Weltkrieg nicht spurlos vorbei: Zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Daraus erklärt sich auch die Vielzahl an Wohnhäusern im Stil der 50er Jahre. Ein weiteres Schöneberger Viertel mit wechselvoller Geschichte ist die „Rote Insel“, auch Schöneberger Insel genannt. Das Gebiet im Osten Schönebergs, das zwischen den S-Bahn-Trassen der S1 und S2 liegt, erhielt seinen Namen durch die früher hier ansässige Arbeiterbevölkerung, die im politischen Spektrum traditionell eher die linke, also „rote“ Seite favorisierte. Besondere Relevanz erlangte die „Rote Insel“ während des Nationalsozialismus, als die Anwohner erheblichen Widerstand gegen das NS-Regime leisteten.

Schöneberg teilweise unter Milieuschutz

Durch seine wechselvolle Geschichte hindurch hat sich Schöneberg zu einem der beliebtesten Wohn- gebiete Berlins gemausert. Um die ansässige Bevölkerung vor Verdrängung zu schützen, ist nun der Berliner Senat aktiv geworden. 2014 wurde das Viertel nördlich sowie nordöstlich des Bayerischen Platzes sowie rund um den östlich gelegenen Barbarossa-Platz unter Milieuschutz gestellt. Weitere Milieuschutzgebiete, die 2014 ausgeschrieben wurden, sind das Areal rund um den Kaiser-Wilhelm-Platz und die Schöneberger Insel.

Schöneberg schafft Verbindung

Schöneberg ist sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Durch seine Lage im Süden der Hauptstadt liegen hier wichtige Verkehrsknotenpunkte. Die S-Bahnhöfe Schöneberg und Südkreuz sind wichtige Drehkreuze für tausende von Reisenden, die sich täglich in Berlin bewegen. Der Bahnhof Südkreuz vereint die S-Bahnlinien S 2, S 25, S 45 und S 46 sowie die Ringbahn. Außerdem ist er Station für den Regional- und Fernverkehr. ICEs und ICs fahren bis in die Metropolen Europas wie München, Prag, Wien und Budapest. Außerdem queren die U-Bahnlinien U 1, U 2, U 3, U 4 ober- und unterirdisch den Ortsteil, in dem außerdem das Autobahnkreuz Schöneberg liegt, wo A 100 und A 103/B1 sich kreuzen. Eine Verbindung der anderen Art stellt die HWR Hochschule für Wirtschaft und Recht her. Die Kombination von Hochschullehre mit praktischer Erfahrung in der Ausbildung und im Berufsleben ist das Merkmal dieser Einrichtung, die mit mehr als 10.000 Studierenden neben den Universitäten der Stadt eine der größten Hochschulen Berlins ist. Zwischen dem Bayerischen Viertel und dem Rathaus Schöneberg hat die HWR am westlichen Rand des Ortsteils ihren Sitz. Sie bietet hier unter anderem Studiengänge wie privates und öffentliches Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurswissenschaften an.

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