Bei Zinshäusern steigen die Preise weiter an

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Jürgen Michael Schick, Präsident IVD

Neuer Zinshausmarktbericht Deutschland vorgestellt.

B- und C-Standorte gewinnen an Dynamik.

Miethäuser zeigen stabile Werte trotz Pandemie und Regulierungsdebatte.

Das Transaktionsvolumen für Zinshäuser hat sich in Deutschland weiter stabil entwickelt. Mit 22,8 Milliarden Euro lag das Transaktionsvolumen 2020 rund 1,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. 2019 stieg der Geldumsatz noch um 8,4 Prozent. Trotz der pandemiebedingen Einschränkungen war das Jahr 2020 das zweit-umsatzstärkste Jahr in Deutschland. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen „Zinshausmarktberichts Deutschland“, den SCHICK IMMOBILIEN zum zweiten Mal herausgegeben hat. Der umfassende Bericht analysiert für die 50 größten Städte in Deutschland die aktuellen Entwicklungen auf dem Zinshausmarkt. Hierfür werden die Grundstücksdaten der Gutachterausschüsse für Mehrfamilienhäuser und Wohn- und Geschäftshäuser – kurz Zinshäuser – ausgewertet.

Berlin bleibt mit Abstand größer Zinshausmarkt

Die Ergebnisse unserer Recherche zeigen, dass 2020 die Anzahl der Transaktionen im Vergleich zum Rekordjahr 2019 um rund 5,9 Prozent zurückging. Im gesamten Untersuchungsgebiet wurden 12.666 Kauffälle von Zinshäusern registriert. Rückläufig waren besonders die Transaktionen in den Top-7-Städten. Dort war ein Rückgang um 8,7 Prozent auf 3.074 Kauffälle festzustellen. Die mit Abstand meisten Zinshäuser wurden in Berlin gehandelt. Die Bundeshauptstadt hat sich entgegen dem Trend 2020 positiv entwickelt: Trotz Regulierungen, Mietendeckel und Enteignungsdebatte stieg auch der Geldumsatz um 6,7 Prozent auf 5,15 Milliarden Euro. In München, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln und Düsseldorf waren die Geldumsätze teilweise im zweistelligen Bereich rückläufig. Nur Stuttgart verzeichnete einen deutlichen Zuwachs um rund 35 Prozent.

Transaktionsvolumen in den Top-7-Städten im Jahr 2020 in Milliarden Euro

Wachstum bei B- und C-Städten

Besonders deutlich haben sich die B-Städte entwickelt. Die Kauffälle legten um 0,7 Prozent zu, der hiermit verbundene Geldumsatz erhöhte sich um 18,5 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern zeigte sich in Wiesbaden, Nürnberg und Bremen. Von den 14 untersuchten Städten in B-Lagen verzeichneten Bochum, Essen und Duisburg Abnahmen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass sich der Fokus der Investitionen im Zinshausmarktbereich von den Top-7-Städten zu den B-Standorten verlagert hat.

Transaktionsvolumen in den B-Städten im Jahr 2020 und die Veränderungen zum Vorjahr

Stadt 2020 Veränderung
Dresden (Mio. €) 1.217,15 +33,0 %
Leipzig (Mio. €) 935,9 +1,0 %
Nürnberg (Mio. €) 606 +70,2 %
Hannover (Mio. €) 474,1 +10,3 %
Dortmund (Mio. €) 473,9 +25,2 %
Wiesbaden (Mio. €) 429 +71,5 %
Essen (Mio. €) 422,2 -6,8 %
Duisburg (Mio. €) 348,4 -6,4 %
Mannheim (Mio. €) 337 +25,7 %
Bonn (Mio. €) 254 +5,4 %
Bremen (Mio. €) 233,8 +57,9 %
Karlsruhe (Mio. €) 234 +4,9 %
Münster (Mio. €) 204,8 +7,6 %
Bochum (Mio. €) 145 -19,0 %

Preise steigen weiter

Das starke Interesse nach Zinshäusern ließ 2020 die Preise weiter steigen. Der mittlere Kaufpreis für ein Mehrfamilienhaus lag 2020 bei 2.104 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und stieg somit um 10,5 Prozent. Hierbei ist die Spanne der Kaufpreise besonders hoch. Käufer in Dessau, Gera und Gelsenkirchen zahlten rund 750 Euro pro Quadratmeter, während Objekte in München (7.300 €/m²), Frankfurt am Main (4.395 €/m²) und Wiesbaden (4.005) die höchsten Kaufpreise verzeichneten.

Je nach Stadt, Lage und Zustand des Zinshauses lassen sich mit Rohertragsfaktoren zwischen dem 11,67-Fachen und 43-Fachen der Jahresnettokaltmiete Bruttoanfangsrenditen zwischen 8,6 Prozent und 2,3 Prozent erwirtschaften. Die Mieten für Bestandswohnungen sind im gesamten Untersuchungsgebiet um 2,9 Prozent gestiegen. Auffällig ist, dass die Mieten in den Top-7-Städten (+2,7 %) langsamer stiegen als die Mieten in den B-Städten (+2,9 %). Das größte Mietsteigerungspotenzial können Käufer von Mehrfamilienhäusern in Lübeck und Karlsruhe erwarten. Dort sind die Bestandsmieten um 5,9 Prozent beziehungsweise 5,3 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Der Spitzenwert einer Neubauwohnung lag im Durchschnitt bei 15,36 Euro pro Quadratmeter. Das sind 2,9 Prozent mehr als 2019. Leerstandsquoten von 0,2 Prozent in München und Frankfurt am Main, von 0,3 Prozent in Freiburg und von 0,4 Prozent in Münster zeigen, dass in diesen Städten besonders viele Wohnungen nachgefragt werden.

Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Pandemie die Entwicklungen auf dem Zinshausmarkt nicht stoppen konnte. Der Markt hat sich als äußerst robust erwiesen. Der Trend zu steigenden Preisen setzt sich in den zurückliegenden Monaten fort. Erste deutschlandweite Auswertungen für 2021 zeigen, dass sich auch dieses Jahr die Zahl der Kauffälle von Mehrfamilienhäusern leicht erhöhen wird und die Umsätze aufgrund von Preiserhöhungen steigen werden.

Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser (in €/m²) für die zehn teuersten Städte im Jahr 2020

Wollen Sie weitere Informationen erhalten? Schreiben Sie uns eine kurze E-Mail an info@schick-immobilien.de und wir schicken Ihnen den druckfrischen „Zinshausmarktbericht Deutschland“ zu.

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