Bezirksporträt Treptow-Köpenick: Einst industriestarker Stadtteil, heute Wissenschaftsstandort

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Treptow-Köpenick ist für Studenten, Familien und Unternehmer einer der attraktivsten Bezirke Berlins. Seine Entwicklung zu einem Zentrum für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien lockt immer mehr Menschen in den Südosten der Hauptstadt, und so wächst die Bevölkerungszahl Treptow-Köpenicks kontinuierlich. Im Dezember 2008 hatte der Bezirk noch 239.405 Einwohner. Binnen eines Jahres kamen über 1.500 Bürger hinzu und die Einwohnerzahl stieg auf 241.052. Und es werden noch mehr Einwohner hinzukommen: Experten erwarten, dass Treptow-Köpenick von der Eröffnung des Großflughafens BBI im Jahr 2011 besonders profitieren wird. Für Immobilieninvestoren ist der Bezirk vor allem aufgrund seiner heute schon geringen Wohnungsleerstände attraktiv. Diese liegen zwischen 0,5 Prozent im Ortsteil Baumschulenweg und 5,3 Prozent in Köpenick und gehören damit zu den niedrigsten in Berlin.

Angenehmes und preisgünstiges Wohnen

Mit 18,9 Prozent der Stadtfläche ist Treptow-Köpenick der flächengrößte Bezirk Berlins. Angesichts der Größe verwundert es nicht, dass sich der Bezirk in seinen Wohnwelten sehr unterschiedlich darstellt. Im Detail betrachtet wird deutlich, dass die Mieten im Zentrum des Bezirks am günstigen sind. Dort sind die Altbauten vielfach noch von Industrieanlagen und brachliegendem Gelände umgeben. Im Vergleich zum Zentrum sind die Mieten im Norden des Bezirks höher, denn diese Gegend erfreut sich wegen der Nähe zur Innenstadt und der großen Wald- und Parkflächen großer Beliebtheit. In den randstädtischen Gebieten wie Adlershof und Altglienicke sowie im Süden und Norden des ursprünglichen Köpenick liegen die Mietpreise im Mittelfeld. Am teuersten ist es im Südosten des Bezirks in den landschaftlich reizvollsten Vierteln.

Laut IVD-Mietpreisspiegel liegen die am häufigsten vorkommenden Mieten in Standardwohnlagen bei 6,00 Euro, in Vorzugslagen bei 7,30 Euro pro Quadratmeter. Damit rangieren die Schwerpunktmieten deutlich über dem Berliner Durchschnitt von 5,75 Euro beziehungsweise 6,98 Euro pro Quadratmeter. Im Verhältnis zur örtlichen Kaufkraft zählen Bohnsdorf, Grünau, Baumschulenweg sowie Ober- und Niederschöneweide hinsichtlich der Wohnkostenquote zu den günstigsten 25 Prozent der Berliner Wohnviertel.

Ein Tuschkasten sorgt für Aufregung

Eine der bekanntesten Wohnsiedlungen des Bezirks Treptow-Köpenick ist die Gartenstadt Falkenberg in Bohnsdorf. 1913/14 entstanden unter der Leitung des Architekten und späteren Stadtbaurats Professor Bruno Taut 80 Reihenhäuser und 10 Mehrfamilienhäuser. Tauts Ziel war eine Siedlung mit preiswerten Haustypen und einem höchstmöglichen Standard für die Bewohner. Preisgünstiges und schönes Wohnen sollten sich nicht ausschließen.

Von Anfang an erregte die Siedlung Aufmerksamkeit. Taut ließ die Fassaden der Wohnhäuser in leuchtenden Farben anstreichen, wodurch er der Siedlung einen besonderen Charme verlieh. Die kräftigen Farben wie schwarz, blau oder dunkelrot brachten der Siedlung im Volksmund schnell den Begriff „Tuschkastensiedlung“ ein – eine Bezeichnung, die das Wohnviertel bis heute populär macht. Seit dem Jahr 1977 steht die Siedlung unter Denkmalschutz, seit dem 7. Juli 2008 gehört sie zudem zum Welterbe der UNESCO.

Großprojekte verändern Gesicht und Charakter

Gehörte der Bezirk noch in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts zu den industriestärksten Stadtteilen, zählt er heute zu einem der wichtigsten Wissens- und Dienstleistungsstandorte der Hauptstadt. Die Entwicklung Treptow-Köpenicks wird durch Großprojekte wie den Ausbau des Flughafens Schönefeld und der Stadtautobahn A113 begünstigt. Die moderne Verkehrsinfrastruktur – dazu gehören auch Schienen- und Wasserwege – wirken in wirtschaftlicher und städtebaulicher Hinsicht positiv auf die Entwicklung des Bezirks. Neue Unternehmen siedeln sich an, Firmen erweitern ihre Flächen, Industriebrachen werden erschlossen und neue Wohnsiedlungen entstehen.

Heimat für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien

In einem Ortsteil wird der Wandel besonders deutlich: In Adlershof hat die Humboldt-Universität zu Berlin alle mathematischen und naturwissenschaftlichen Fachbereiche zentral vereinigt. Neben diesen universitären Einrichtungen haben sich elf außeruniversitäre wissenschaftliche Institute und rund 400 Unternehmen in Deutschlands größtem Wissenschafts- und Technologiepark angesiedelt. Zusammen bilden diese Institute und Unternehmen die „Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien“ – kurz WISTA.

Über die Grenzen Berlins hinaus ist WISTA auch für die Fernseh- und Aufnahmestudios Berlin Adlershof bekannt. Dort wurden das Kanzlerduell und diverse Kinofilme wie „Good Bye Lenin“ aufgezeichnet. Im Jahr 2002 erhielt WISTA den „Award of Excellence For Innovative Regions“. Dieser Preis wird seit 1998 von der Europäischen Kommission an die wirtschaftlich erfolgreichsten und innovativsten Regionen Europas verliehen. Heute dient WISTA mehr als 14.000 Menschen und 6.700 Studenten als Arbeits-, Lern- und Wohnort – Tendenz steigend. Da es eine hohe Nachfrage nach attraktiven Mietflächen gibt, investiert die Betreibergesellschaft Wista-Management GmbH allein in diesem Jahr rund 40 Millionen Euro in den Aus- und Umbau von Gebäuden und Flächen.

Moderne Nutzungskonzepte

Die ungenutzten Industrieimmobilien waren und sind typisch für Treptow-Köpenick. Für viele dieser Industriebrachen sind in den vergangenen Jahren bereits neue Nutzungskonzepte entwickelt worden. Auf dem ehemaligen VEB-Berlin-Chemie-Gelände in Grünau sollen bis 2014 rund 400 Wohneinheiten in Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern entstehen. Ergänzt wird die neue Siedlung „Puerto Verde“ durch einen Hafen, eine Kita, Cafés und kleine Geschäfte. Ein 71.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Schnellerstraße in Niederschöneweide, wo früher die Berliner Metallhütten- und Halbzeugwerke ihren Sitz hatten, wird dem Einzelhandel zugänglich gemacht.
Sowohl moderne Shoppingcenter als auch traditionelle Geschäfte prägen das Straßenbild Treptow-Köpenicks. Die einen Kilometer lange Bölschestraße im Ortsteil Friedrichshagen, die vom S-Bahnhof Friedrichshagen bis zum Müggelseedamm führt, ist eine der schönsten Einkaufs- und Flaniermeilen Berlins. Ihre zahlreichen Wohn- und Geschäftshäuser aus der Gründerzeit sowie die vielen eingeschossigen Kolonistenhäuser, deren Ursprünge auf die Ortsgründung 1753 zurückgehen, stellen ein einzigartiges Beispiel Berliner Architekturgeschichte dar. Sehenswert sind vor allem das ehemalige Rathaus (Nr. 87), die Apotheke (Nr. 58) und die 1903 eingeweihte Christopherus-Kirche am Markt.

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