Wer sind die Gewinner der Krise?

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Von Jürgen Michael Schick, FRICS, Präsident des IVD, Immobilien Verband Deutschland e.V.

Zinssteigerungen, Kaufzurückhaltung, Investorenangst, Energiekrise – die Immobilienbranche hat in rapider Geschwindigkeit den Wechsel vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt erfahren. Die Immobilienwelt erlebt Gewinner und Verlierer. Die Kündigungswellen bei Maklerhäusern wie McMakler, Homeday oder Ziegert, die Insolvenzen von Plattformen wie Realbest, von Vermittlern wie Comfort oder Projektentwicklern wie Terragon sind Vorboten für weitere Verwerfungen, die noch kommen können.

Aber wo sind die Gewinner der Krise?

Die Nachfrage nach Wohnraum war selten höher als heute. Mittlerweile sind eine Million Menschen aus der Ukraine in Deutschland. Die innerdeutsche und die innereuropäische Wanderungsbewegung sorgt für zusätzliche Nachfrage in den angespannten Wohnungsmärkten. Mittlerweile leben mehr als 84 Millionen Menschen in unserem Land. Die Wohnungsbauproduktivität sinkt derweil spürbar und die Angebotsknappheit wird bei sinkenden Neubauzahlen weiter zunehmen. Steigende Mieten sind die Folge.

Eigentümer von Bestandsimmobilien werden kaum Probleme bei der Neuvermietung haben. Wer in den letzten Jahren einen attraktiven Immobilienbestand aufgebaut hat und keine nennenswerten Neubauaktivitäten unternimmt, der ist von den derzeitigen Themen deutlich weniger betroffen als Projektentwickler, denen die Kosten und Zinsen für ihre Bauvorhaben davonlaufen bei gleichzeitig sinkender Nachfrage von Kaufinteressenten.

Zum ersten Mal seit Jahren werden die Mieten stärker steigen als die Kaufpreise. Jahrelang war es am Wohnimmobilienmarkt umgekehrt. Die Kaufpreise hatten sich völlig abgekoppelt von der nur noch moderaten Mietentwicklung. Jetzt fallen die Preise und die Mieten steigen.

Kaufinteressenten finden heute wieder Objektangebote zu Konditionen, die sie jahrelang vergeblich gesucht haben. Die Ü-30-Party ist vorbei. Damit ist nicht das Lebensalter gemeint, sondern der gern kolportierte Multiplikator. Während einige Investoren immer noch lieber nichts machen und weiter abwarten, nutzen einige Käufer das neue Marktumfeld längst wieder für günstige Zukäufe. Ohne lästige Konkurrenz von zu vielen anderen Käufern. Für Investoren ist es jetzt ein Markt voller Chancen.

Maklerunternehmen erleben eine Zunahme von Verkaufsobjekten. Viele Jahre war die Hauptsorge von Maklern die Objektknappheit. Am Wohnungsmarkt boten Immobilienportale sogar oftmals Leads für private Eigentümerkontakte an. Akquisitionsschwache Vermittler haben dafür bezahlt. Die Knappheit von Objekten dürfte der Vergangenheit angehören. Jetzt kommt es darauf an, Immobilien zu marktgerechten Preisen zu akquirieren. Beratungsstarke Immobilienunternehmen sind stärker gefragt.

Die zahlreichen Kündigungswellen in vielen Immobilienfirmen bieten Chancen für diejenigen Unternehmen, die ihre Kosten im Griff haben und mit einer klaren Marktstrategie weiterwachsen wollen. Bei SCHICK IMMOBILIEN sehen wir darin die Gelegenheit, jetzt wertvolle Talente im Markt zu finden und ihnen als langfristiger Wohninvestmentmakler einen zukunftssicheren Arbeitsplatz zu bieten. Der Fachkräftemangel nimmt jetzt ab. Die Marktbereinigung wird der Branche langfristig guttun.

In jeder Krise gibt es Verlierer. Es gibt aber auch Gewinner.

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