Wohnungsbau in Berlin: Deutlicher Rückgang der Genehmigungen
Einer Pressemitteilung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zufolge wurden im ersten Quartal des Jahres die Genehmigungen zum Bau von 4.325 Wohnungen erteilt. Das entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18,8 Prozent. Vor allem wurden Anträge in Mitte sowie Treptow-Köpenick genehmigt, das Schlusslicht bildete Neukölln mit 38 Wohneinheiten. Bereits im vergangenen Jahr war die Anzahl der erteilten Genehmigungen zurückgegangen. Diese Entwicklung steht in starkem Kontrast zum anhaltenden Zuzug an die Spreemetropole. Im vergangenen Jahr wuchs die Bundeshauptstadt erneut um mehr als 41.300 Einwohner, was einem Plus von 1,3 Prozent entspricht.
Das Problem der sinkenden Genehmigungszahlen in den Metropolen wurde inzwischen auch auf Bundesebene von der Politik erkannt. CDU/CSU und SPD planen unter anderem, das beschleunigte Bebauungsplanverfahren zu prüfen und eventuell anzupassen. Zudem sind Verbesserungen im Bauplanungsrecht vorgesehen. Namhaften Vertretern der Immobilienbranche zufolge reichen diese Maßnahmen allein jedoch nicht aus. So fordert beispielsweise Nils Olov Boback von Bonava, dass die Behörden mehr Mitarbeiter einstellen müssen. Nedeljko Prodanovic von Stonehedge spricht sich dafür aus, dass die Städte bei Verzögerungen der Verfahren tätig werden müssen, wie es bereits in Hamburg der Fall ist. Dort schaltet sich nach drei Monaten der Senat in jedes Antragsverfahren ein. Jacopo Mingazzini von Accentro beklagt zudem, dass sich in Berlin die Zuständigkeiten der Ämter teilweise überlappen, was für deutliche Verzögerungen sorgt.