Der Neubau stagniert: IVD fordert konzertierte Aktion für mehr Eigenheime

Presse / Verbandsnews

In Deutschland entstehen zu wenig neue Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, stagnierte der Neubau in 2022 das zweite Jahr in Folge. 295.300 Wohnungen wurden neu gebaut (+0,6 Prozent gegenüber 2021). Dazu Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD I Die Immobilienunternehmer:

„Die Bundesregierung verfehlt ihr Neubauziel bei weitem. In unserem Land werden nicht annähernd so viele neue Wohnungen errichtet, wie es nötig wäre, um die steigende Nachfrage zu decken. Der wachsende Bauüberhang und der Rückgang der Baugenehmigungen im ersten Quartal dieses Jahres zeigen den Handlungsbedarf auf.

Vom Neubaumangel besonders betroffen sind Einfamilienhäuser – also die typischen Eigenheime für Familien. Unterbleibt die Bildung von Wohneigentum, fehlt es an Vermögensaufbau und Altersvorsorge. Auch der Druck auf die Mieten wächst, da verhinderte Käufer in die Mietwohnungen drängen.

Der IVD fordert die Bundesregierung auf, in einer konzertierten Aktion mit den Landesregierungen für mehr Eigenheime zu sorgen. Normalverdiener müssen sich wieder Wohneigentum leisten können.

Eine Politik für mehr Eigenheime braucht eine verlässliche Förderung. Derzeit ist aber unklar, ob für die neue Eigentumsförderung für Familien im Bundeshaushalt noch genug Geld da ist. Außerdem gilt die Förderung nur für den höchsten Neubaustandard, der für Normalverdiener zu teuer ist. Für den Kauf günstigerer Bestandsimmobilien gibt es derzeit gar keine staatliche Förderung.

Auch die Einführung eines Freibetrags bei der Grunderwerbssteuer würde den Neubau sofort wieder ankurbeln. Der Bund muss das Grundgesetz ändern und den Weg freimachen.

Da die Banken mittlerweile einen höheren Eigenkapitalanteil verlangen, über den viele Kaufwillige nicht verfügen, sollte der Staat Bürgschaften gewähren, die Eigenkapital ersetzen.“

 

Pressemitteilung vom 23. Mai 2023