Hohe Nachfrage nach Wohneigentum im Saarland – Moderate Wertzuwächse für Eigenheime

Presse / Verbandsnews

  • Bundesweite Preisdynamik bei Mieten und Kaufpreisen auf Vorjahre-Niveau
  • Bundesweiter Wert von Eigentumswohnungen plus 9 Prozent, Einfamilienhäuser plus 7,6 Prozent
  • Preisdynamik im Saarland unterhalb des Bundesdurchschnitts

Der deutsche Wohnungsmarkt ist derzeit von drei wesentlichen Trends gekennzeichnet. Erstens: Die Mietpreisdynamik lässt weiter nach. Das dritte Jahr in Folge fallen die Mietpreissteigerungen im Bundesdurchschnitt geringer aus als zum Vorjahr. Die Mietpreisdynamik liegt weiter im Rahmen der Inflationsrate, derzeit sogar darunter. Zweitens: Die Nachfrage nach Wohneigentum steigt. Die Wertzuwächse bei Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern und Reihenhäusern bewegen sich auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Drittens: Auch im Saarland steigt die Nachfrage nach Wohneigentum. Die Preisdynamik gestaltet sich dennoch moderat. Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem IVD-Wohn-Preisspiegel 2021/2022 auf Basis von Daten aus 400 Städten aus dem ersten Halbjahr 2021.

Mietenentwicklung

Die Wohnungsmieten in Deutschland stiegen das dritte Jahr in Folge langsamer als zum jeweiligen Vorjahr. Für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert zahlen Mieter 2,7 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau mehr als im Vorjahreszeitraum (2,8 und 3,2 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Neuvertragsmiete pro Quadratmeter für Bestandswohnungen rund 8,55 Euro und rund 11,30 Euro für Neubauwohnungen.

In den Top-6-Städten (ohne Berlin) ist die Mietendynamik bei Bestandswohnungen zum wiederholten Male geringer ausgefallen als in allen anderen Städteklassen. So steigen die Preise für eine Mietwohnung mit mittlerem Wohnwert im Bestand um 2,1 Prozent. Im Neubau liegen die Top-6-Metropolen im deutschlandweiten Trend von 3,2 Prozent Steigerung. Im Durchschnitt beträgt der Mietpreis in den Top-6-Städten je Quadratmeter 12,10 Euro im Bestand und 14,30 Euro im Neubau.

Im Saarland werden in Perl mit 10,00 Euro pro Quadratmeter die höchsten Bestandsmieten (mittlerer Wohnwert) im Land erzielt. Es folgen Saarbrücken (7,40 Euro), St. Ingbert (6,65 Euro), Merzig (6,40 Euro) und Neunkirchen (6,25 Euro).

Kaufpreisentwicklung

Bundesweit profitieren Eigentümer weiter von Wertzuwächsen ihrer Eigentumswohnung, ihres Einfamilienhauses oder Reihenhauses. So ist eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert derzeit rund 9 Prozent mehr wert als im Vorjahr (2020: 7,5 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt rund 2.550 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 10 Prozent (2020: 8,8 Prozent) am stärksten aus. Die Preisdynamik bewegt sich damit aktuell auf dem Niveau der Jahre 2017, 2018 und 2019. Im ersten Corona-Jahr 2020 war eine leicht abflachende Dynamik zu verzeichnen.

Berlin bleibt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.200 Euro (Bestand, mittlerer Wohnwert) die günstigste der Top-7-Städte. Mit Abstand am teuersten ist weiterhin München mit 6.800 Euro pro Quadratmeter.

Auch im Saarland steigen Eigentumswohnungen im Wert an, allerdings deutlich weniger stark als im Bundesdurchschnitt. Die höchsten Preise für Eigentumswohnungen im Bestand (mittlerer Wohnwert) müssen aktuell in der Stadt Saarlouis gezahlt werden. Ein Quadratmeter kostet hier im Schnitt 2.050 Euro. An zweiter Stelle folgt mit einem Preisniveau von 1.870 Euro pro Quadratmeter die Landeshauptstadt Saarbrücken. Weitere Städte wie St. Ingbert (1.650 Euro) oder Homburg (1.400 Euro) liegen bei den Quadratmeterpreisen ebenfalls unter dem Bundesdurchschnitt.

Bei Einfamilienhäusern hat der durchschnittliche Wertzuwachs bundesweit im Vergleich zum Vorjahr leicht an Tempo verloren, auch in den Top-7-Städten. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stieg der Wertzuwachs um 7,6 Prozent (2020: 8,5 Prozent). In den Top-7-Städten liegt der Preis eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert bei durchschnittlich 7,6 Prozent, also niedriger als im Vorjahr (2020: 10,3 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Einfamilienhaus jetzt rund 450.000 Euro. Auch im Bereich der Einfamilienhäuser liegen die Saarländer unter dem Bundesdurchschnitt. In Saarbrücken sind Einfamilienhäuser mit einem durchschnittlichen Kaufpreis 388.000 am teuersten. Es folgt mit Häuserpreisen von durchschnittlich 325.000 Euro die Stadt Saarlouis und St. Ingbert mit 285.000 Euro.
Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD: „In den vergangenen acht Monaten ist die Nachfrage nach Wohneigentum noch einmal deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle IVD-Umfrage. Dieser Trend spiegelt sich in den Preisdaten wider. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Wohneigentum auch weiterhin hoch bleibt. Vielen Menschen ist in der Corona-Krise bewusster geworden, wie wichtig die eigenen vier Wände sind – sei es als Wohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus. Diesem Wunsch nach Wohneigentum sollte die neue Bundesregierung gerecht werden. Sie sollte eine möglichst breite Förderung für junge Familien auf die Beine stellen. Unter anderem sollte das erfolgreiche Baukindergeld fortgesetzt und erweitert, die Grunderwerbsteuer gesenkt, Freibeträge gewährt sowie KfW-Bürgschaftsprogramme aufgelegt werden.“

Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West: „Wir beobachten auch im Saarland eine weiterhin starke Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum. Dennoch entwickeln sich die Werte von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern weiter moderat und unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Bundesländern. Die Mieten bleiben weiter stabil.‘‘

Erläuterungen zum IVD-Wohnpreisspiegel und zur Methodik finden Sie unter folgendem Link: https://ivd.net/datenerlaeuterungen-zum-ivd-wohn-preisspiegel/

 

Pressemitteilung vom 7. Oktober 2021